Am zweiten Tag hat sich das Wetter verbesser. Nach einem Gewitter in der Nacht hat sich der Regen verzogen und wir haben häufig Sonnenschein. Das Frühstück essen wir außerhalb des Hotels. Zum einen gibt es Bhan Mhi. Ein Baguette das gefüllt ist mit einer Pastete – in meinem Fall gebratene Ente- und etwas Gemüse. Das Essen repräsentiert den französischen Einfluss sehr gut. Heute würde man das vermutlich Fusionfood nennen. Die zweite Frühstücksmahlzeit ist wieder eine Suppe in einem kleinen Restaurant am Hoan Kiem See. Es war eine Empfehlung unserer Stadtführerin. Vermutlich verirren sich nur wenige Touristen hierher. Es ist dunkel, es ist etwas abgerantzt. Man bezahlt bei jemandem, der nur 3 Zähne hat. Genau unser Ding.
Die Frühstückslokalität
Anschließend geht es weiter zu einem ehemaligen Gefängnis, es heißt Hoa Lo. Auf dem Weg dorthin erreichen wir noch eine katholische Kirche. Wie aus dem Nichts steht hier auf einmal eine kleine Kathedrale mit heiliger Statue und christlichem Kreuz. Hier wurden früher viele Vietnamesen gefangen gehalten als die Franzosen in Vietnam unterwegs waren. Der amerikanische Krieg wird gar nicht richtig erwähnt, wir sind uns unsicher ob die Amerikaner hier nicht später auch gefangen halten wurden. Das Gefängnis besteht aus einem Teil in dem man die Zellen anschauen kann. In diese wurden teilweise auch Figuren platziert um das damalige Leben zu veranschaulichen. Weiterhin wurden viele Personen dokumentiert, die entweder in dem Gefängnis gestorben sind oder zur Befreiung beigetragen haben, allen voran Ho Chi Minh. Ein großer Teil des Gefängnisses ist also auch Personenkult. Der restliche Tag verläuft recht ruhig. Wir gehen schön was Essen und sehen uns gemütlich in der Stadt um. Sogar die ersten Souvenirs haben wir bereits gekauft. Generell schwankt das Leben in Hanoi zwischen anstrengendem Chaos und asiatischer Gelassenheit. Morgen wird es viele Fotos und viel Text geben.
