Der Balkon muss schöner werden

Anfang Febraur, 11 Grad, graues Wetter. Es sieht nicht danach aus, aber bald kommt der Frühling. Draußen versauern die übewinterten Pflanzen in den hässlichen Plastikblumenkästen, die irgendwie in den Halterungen hängen, vor sich hin. Nein, so ist der Titel des “Balkon des Jahres” weit entfernt ebenso die Gemütlichkeit. Problem bei unserem Balkon:

  1.  Bohren ist immer schlecht, auch weil das teilweise nur Gipswände sind und (eigentlich) Bohren auf dem Balkon verboten ist. Der Blick auf andere Balkone zeigt allerdings, dass man sich da offenbar nicht so streng dran halten muss.
  2. Die Balkonbrüstung ist 18cm breit. Es gibt so gut wie keine Blumenkastenhalterung, die für solche Breiten geschaffen ist. Und wenn, dann sind sie schweineteuer und sehen eher mittelmäßig aus.
  3. Ich besitze nicht viel Werkzeug und auch nicht viel Geld 😀


Urzustand2

Urzustand3


Also heißt es für mich: selber bauen und die Handwerksfähigkeit auf ein höheres Level bringen (und dafür weniger Sims spielen).  Es gibt zwei Dinge, die ich fürs erste bauen will: einen Hochbeettisch (ich nenne es ab sofort Hochbeet, tippt sich leichter) und eine Sitzbank für die – man ahnt es- Sitzecke. Ich dachte ja erst, das Beet wird schwer und die Bank einfach, aber nein, es ist eher umgekehrt. Als erstes habe ich ja viel im Internet gesucht. Es gibt einige Videos, bei denen das alles total einfach aussieht und wo man angeblich kaum Werkzeug braucht. Als Anfänger sehe ich sofort: immer noch zu viel Werkzeug. Irgendwann habe ich dann einen Youtubefilm gefunden, in dem eine recht einfache Hochbeetkonstruktion gezeigt wird. Hier wurde sie zusammengenagelt, aber es fehlten jegliche Informationen über Maße, Holzart, Nagelart usw. Aber zumindest habe ich gesehen, dass es nicht schwer ist und wie es ungefährt gehen könnte.

Bei der Bank musste ich schon etwas länger suchen. Es scheint ja viele Leute zu geben, die gerne mit den Europaletten arbeiten. Ich finde, das sieht immer noch ganz schön schwer aus. Man muss viel Sägen, Nägel rauslösen usw. Ich wills ohne versuchen. Auf dem Blog Antik-Natur habe ich dann eine Super Idee gesehen. Eine Brett aus dem zwei Scheiben gesägt werden. Durch die Löcher wachsen dann zwei Bäumchen und auf deren Kübel legt man das Brett ab. Fertig ist die Bank. Also bin ich am nächsten Tag ganz enthusiastisch in den Baumarkt und wollte mir ein 2m Brett kaufen und dort eben zwei Scheiben raussägen lassen. Der charmante Herr von der Sägestation hat mir dann aber mitgeteilt, dass ich das selber machen muss. Hmpf, ich fang jetzt nicht gleich an runde Scheiben aus einem Brett zu sägen. Die Grundidee soll aber bleiben. Sitzen und Pflanzen drumherum. Ich bin dafür noch auf der Suche nach einer optimalen Idee.

Da ich aber eh im Baumarkt war und gesehen habe, dass Holz gar nicht so teuer ist, habe ich mir zwei Bretter gekauft. Beide 80cm lang, eins 40cm breit, das andere etwas schmaler. Dazu noch etwas Holzschutzfarbe in Nussbraun (es gab nur dunkle Töne, sowas gibts doch garantiert auch in Hell oder Natur, oder? Dunkel ist trotzdem schön). Diese Bretter sollen dann für das Hochbeet dienen. Heute bin ich nochmal in einen anderen Baumarkt gefahren, dort habe ich 3 weitere Bretter gekauft, ebenfalls 80cm lang. Eins davon muss ich halbieren, das werden die Seitenteile für das Hochbeet, die anderen werden die Längsteile. Zum Halbieren brauche ich natürlich eine Säge. Habbich aber nicht. Also ne halbe Stunde die Sägeabteilung gesucht und mich für eine Feinsäge entschieden (vorher einen “google Crash-Kurs” über Sägen gemacht). Damit ich das alles auch zusammenschrauben kann, habe ich noch einen Akkuschrauber dazugepackt, denn billigsten, den es gab. Ich bin also ganz frech und werde schrauben ohne vorzubohren.

Bretter

Die drei Bretter bekommen zu Hause umgehend farbe. Ich hab jetzt natürlich ein Brett zu viel und beschließe, das schmalere Brett von gestern einfach durchzusägen und als Seitenteil zu verwenden. Also wird sofort die neue Säge getestet. Das schwierigste an Allem war eigentlich die gerade Linie genau in der Mitte zu zeichnen. Als ich dann angefangen habe ging das eigentlich recht ordentlich. Die Arme sind jetzt etwas schlapp, aber es ist gerade geworden, ein wenig ausgefranst (lies sich mit Schleifpapier wieder glatt polieren) und es ist auch fast symmetrisch. Ich hab mich um wenige mm vermessen. Das geht trotzdem! Der neue Akkubohrer kommt also (noch nicht mal richtig geladen) gleich zum Zug. Mit jeweils drei Schrauben, die ich im Werkzeugkasten gefunden habe werden die kurzen Seiten rangeschraubt. Zwei mal ist es ein wenig durchs Holz gegangen, aber es scheint gut zu sitzen. Da ich, wie gesagt, nicht vorgebohrt habe, hab ich ein kleines “Vorloch” mit einem Schraubhaken (also eigentlich ein Teil, das man direkt in die Decke dreht und dann etwas dranhängt) reingedreht.

saegen

gesaegt

Der nächste Schritt sind die Längsseiten, die angeschraubt werden und dann wäre der Kübel für die Erde und Blumen schonmal fertig. Da das mit der Säge ganz gut funktioniert hat, werde ich demnächst noch Kanthölzer (oder ähnliches) kaufen, diese auf ca. 1m zurechtschneiden und als Beine an den Kübel befestigen. Vielleicht nehme ich dafür Winkel, ich denke, dass die dem ganzen mehr Stabilität geben.

Außerdem muss der Balkon etwas aufgeräumt werden.

schrauben1

schrauben2

This entry was posted in Tool Time. Bookmark the permalink.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *